„Drachentöter“ Ingolstadt im Halbfinale

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Was für ein Abend!
Der ERCI gewann gestern im Viertelfinale Spiel 2 der Best of Three – Serie gegen den EHC Red Bull München mit 5:4 nach Verlängerung. Und steht im Halbfinale der DEL.
Brandon DeFazio erzielte den entscheidenden Treffer in der Overtime.

Bereits vor dem Spiel peitschten ca 150-200 vermummte Pantherfans ihre Spieler bei Ankunft vor der Saturn Arena ein. (In einer anderen Zeit wäre das ein Riesen Skandal wenn so viele vermummte auf einem Haufen stehen würden, aber in der Corona Zeit ist das irgendwie auch normal.)
München drückte extrem zu Spielbeginn im ersten Drittel und wollte die 1:4 Niederlage vom Dienstag ausgleichen. München führte durch Boyle der vor dem Getümmel vor Michael Garteig irgendwie den Puck einschob. Ryan Kuffner, schaufelte wenige Sekunden vor Drittelende den Puck zur Freude der daheim gebliebenen Pantherfans über die Torlinie von Danny aus den Birken, der später der…. Achtung Wortspiel…. „Dosenöffner“ werden sollte. Ihr wisst schon München… Dose… Red Bull.. nicht lustig? ok, dann weiter.

Auf jeden Fall verwertete der künftige Mannheimer Tim Wolgemuth den Abpraller von Aus den Birken der den Schuss vom Frisch gebackenen Papa Mirko Höfflin nur zur Seite abwehren konnte zur erstmaligen Panther Führung.
München aber glich durch einen Bauerntrick von Peterka wenige Sekunden später aus. Ehliz konnte die Münchner im Powerplay wieder in Führung bringen und Garteig muste zwei Minuten vor Drittelende einen abgefälschten Schuss von Ebbett unhaltbar passieren lassen. Plötzlich waren die Panther 2:4 hinten und es die Moralmonster der Schanzer waren gefragt.

Im letzten Abschnitt nahm sich Wayne Simpson den Puck und manövrierte den die Scheibe durch die Beine von Aus den Birken, der Schuss war alles andere als Unhaltbar, aber der Ingolstädter Seele war das scheiss egal… Drin ist drin. Und das „Ei“ von Aus den Birken sollte die Büchse der Münchner Pandora öffnen. (Auch nicht Lustig?… egal.)
Aubry konnte knapp 100 sek. später einen Schuss im Powerplay der Schanzer von Marshall ins Tor der Münchner abfälschen und die Ingolstädter glichen erneut aus. Die Moralanzeige der Panther war eindeutig auf 120%
Die Ingolstädter versuchten noch eine Entscheidung während der regulären Spielzeit herbeizuführen aber München rettete sich in die Kabine.

Was dort dann vorgefallen ist, man weiß es nicht? Hat Igor wieder jeden Spieler am seinem Guten Stoff riechen lassen? Gab es rohes Fleisch? Oder war die Pam in der Kabine? Man weiß es nicht. Dermaßen Hochmotiviert ging es in die Verlängerung. Die Panther schnurrten die Bullen im eigenen Drittel dermaßen fest und es war Brandon DeFazio der einen Schuss von Höfflin den Aus den Birken wieder nur zur Seite abprallen lies ins freistehende Tor einschob.

Was dann passierte. Emotionale Eskalation Pur.
Die Ingolstädter Jubeltraube kannte keine Grenzen. Halbfinale! YES BABY!

ERCI Coach Doug Shedden sagte im Interview mit MagentaSport – der Sieg fühle sich an wie einen Drachen geschlagen zu haben.
Und wer kennt sie nicht, die Sage der Nibelungen um Drachtentöter, Siegfried aka Brandon DeFazio – der den monströsen Bullen erlegte.

In den Sozialien Medien überschlugen sich nach dem Spiel die Jubeleinträge und Kommentare, WhatsApp Gruppen explodierten und auch ein Interview von Yannick Seidenberg, der seinen Verein als designierten Meister sah, machte die Runde.
Gekoppelt mit einem Jubelvideo aus der Ingolstädter Kabine nach dem Spiel.

Aber noch ein wenig Demut in dieser euphorischen Zeit.

Man stelle sich vor, heute wäre es ein ganz normales Spiel mit Zuschauern gewesen. Niemand wäre beim 5:4 da gestanden wo er vorher gewesen war.
Ich vermisse dich ERC Ingolstadt!
Ich vermisse euch verrückten 💙